Egal wie man es sieht – die allgemeine Situation in der Gastronomie ist beängstigend.
Steigende Warenkosten, steigende Lohnkosten und überbordende Energiekosten bereiten vielen Gastwirten existenzbedrohendes Kopfzerbrechen. Der rettende Strohhalm scheint die versprochene Mehrwertsteuersenkung zu sein. Doch auch diese wird das Problem nicht lösen – sondern nur nach hinten verschieben.
Die steigenden Kosten zwingen auch „normale“ Betriebe dazu, ihre Preise in unangemessene Höhen zu korrigieren. Häufig können sie die dafür erwartete Leistung jedoch nicht erbringen – teils mangels Fachwissen, teils wegen fehlendem Fachpersonal. Die Folge: Gäste bleiben aus.
Daraufhin wird gespart – an der Einkaufsqualität, am ohnehin schon knappen Personal. Öffnungszeiten werden eingeschränkt, die Speisekarte reduziert. Mehr und mehr (meist schlechte und billige) Convenience-Produkte werden eingesetzt. Doch das Ende ist absehbar – der Kunde erkennt die Mogelpackung schnell.
Guter Rat ist teuer, die Spreu trennt sich vom Weizen. Gastrokultur geht verloren.
Einfach alle Schuld dem Staat zuzuweisen, wäre zu einfach. Gewiss, die überbordende Bürokratie, die hohen Energiekosten und die allgemein gewaltig gestiegenen Ausgaben wären teilweise vermeidbar gewesen. Doch einen großen Anteil der Schuld trägt das Gewerbe selbst.
Zu lange wurden (nicht überall) zu schlechte Löhne bezahlt. Es wurde, auch hier nicht überall, schlecht und zu wenig ausgebildet. Noch ist jedoch nicht alles verloren – noch gibt es viel zu retten.
Jetzt ist Unternehmertum gefragt. Unternehmer kommt von „unternehmen“. Austausch, das Gespräch suchen, Probleme erkennen und Lösungen finden – das ist das Gebot der Stunde.